Touristen dürfen weiterhin in Coffeeshops – Plan von Bürgermeisterin Halsema scheitert im Stadtparlament

Die Stadt Amsterdam wollte mit einem Verkaufsverbot an Touristen den Massentourismus eindämmen. Wie der niederländische Fernsehsender AT5 jetzt berichtet, stimmte das Stadtparlament gegen das Verbot.

Ausländer dürfen die Shops weiter betreten und dort Hasch & Weed kaufen

Amsterdam und seine Coffeeshops – für viele gehört das zusammen wie Siegfried und Roy. Die Shops haben eine lange Tradition und geschätzt besuchen 20% der Touristen während ihres Aufenthalts einen Coffeeshop.

Der erste Coffeeshop öffnete in den frühen 1970er-Jahren seine Türen

Grundsätzlich steht Bürgermeisterin Femke Halsema (55) leichten Drogen offen gegenüber. Das Problem seien Partytouristen, die nur zum Kiffen nach Amsterdam kommen. Halsema meint:

„Amsterdam ist eine internationale Stadt und natürlich wollen wir Touristen anziehen, aber wir möchten, dass sie wegen der Vielfalt, der Schönheit und der kulturellen Einrichtungen kommen“.

Wenn die Zahl der Coffeeshops reduziert wird, kommen auch weniger Touristen, so die Hoffnung von Polizei, Staatsanwaltschaft und Bürgermeisterin. Deshalb schlugen sie im Stadtparlament vor, dass Hasch und Marihuana nur noch an Einwohner der Niederlande verkauft werden dürfen.

Fast alle Fraktionen im Parlament stimmten dagegen

Die Gegner des Plans befürchten vor allem eine Zunahme der Straßendealer im Stadtzentrum. Sie haben angst, dass immer mehr Jugendliche ihr Geld mit dem Verkauf von Drogen verdienen werden, um die Touristen zu versorgen. Meist haben die Straßendealer dann auch harte Drogen wie Kokain im Angebot.

Wenn die Coffeeshops verschwinden, übernehmen die Straßendealer

Es bleibt abzuwarten, ob es nach dem gescheiterten Vorstoß weitere Vorschläge zur Eindämmung des „Overtourism“ gibt. Zuletzt war eine Verlegung des Rotlichtviertels und eine Obergrenze für Touristen im Gespräch. Auch für diese Vorschläge gibt es bisher keine Mehrheit im Parlament.

Foto von Leif Niemczik.

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